Die Historiale war ein spektakuläres Geschichtsfestival, das von 2006 bis 2012 von der Berlin Story auf die Beine gestellt wurde: jeweils 30 bis 50 Veranstaltungen, ein Wochenende Großevent, bis zu 90.000 Besucher, alles ohne öffentliche Förderung.

2006 Napoleon in Berlin

Napoleon stellt sich den Medien vor. Marc Schneider kam am Tag zuvor aus dem größten historischen Museum der Welt, Colonial Williamsburg. Er ist Historiker und Geschichtsdarsteller. Deutsche Historiker rümpfen die Nase: niemals würden sie sich für so etwas hergeben.

Mehr als zehn Spielmannszüge begrüßen den Imperator, der Berlin genau 200 Jahre zuvor besetzt und ausgeblutet hatte. Die erste Historiale, in nur wenigen Wochen vorbereitet.

Napoleon zieht mit seinen Truppen ein. Mehrere hundert Geschichtsdarsteller aus vielen europäischen Ländern sind gekommen, um an diesem Reenactment durch das Brandenburger Tor teilzunehmen.

600 Zuschauer hatten wir beim Ordnungsamt angemeldet, 30.000 kamen. Am Pariser Platz waren noch Baustellen. Mit dem einzigen Polizisten vor Ort vereinbarten wir, einen nicht angemeldeten Umzug zum Lustgarten zu machen, damit keine Panik aufkam. Panik, weil die bescheuerten Fotografen den Pferden immer wieder ins Gesicht blitzten. Das von Napoleon ging durch. Er musste es in den Stall bringen und mit dem Taxi nachkommen.

Die Buchhandlung Berlin Story zu jener Zeit in den Kaiserhöfen unter den Linden. Drei Etagen. Hier sieht man die Bücher und Gemälde, gelb ist der Balkon mit Verlag und Historiale, rechts nicht sichtbar geht es runter in den Berlin Story Salon mit abendlichen Dinnershows und zum Berlin Story Museum.

2007

Wie kann man das mit dem Einzug Napoleons toppen? Im Jahr darauf veranstalteten wir auf Einladung des Chefs des Berliner Abgeordnetenhauses eine Talkshow mit den Preußischen Reformern.

Wie in jedem Jahr fanden Vorträge, Führungen und Veranstaltungen dazu statt. 

„Den Staat umkrempeln“ – offenbar war das auch damals schon notwendig. Rainer Hein berichtet ausführlich in der Berliner Morgenpost.

2008, im März

Wir springen in eine andere Zeit, die bürgerliche Revolution 1948. In ganz Europa, im Westen, Süden und im Osten erheben sich wie in Berlin die Bürger, weil sie einen größeren Anteil an der Macht wollen.

Der König lässt auf die Aufständischen schießen.

183 Tote. 183 Menschen wurden in Berlin erschossen.

Wir bahren sie symbolisch wie damals auf dem Gendarmenmarkt auf.

Auch damals haben wir die Situation gelöst: drei Laster mit insgesamt 200 Särgen. Einen zerschossenen russischen Panzer im Februar 2023 aus Permovaisk mitten in der Ukraine vor die Botschaft Moskaus Unter den Linden stellen – das war damals eine gute Logistik-Übung.

In dem Jahr konnten besonders viele Kooperationspartner für Veranstaltungen gewinnen – 50.

Revolution ist immer ein gutes Thema. Enno Lenze, heute Bunkerdirektor, hatte die Organisation übernommen.

2008, im August

Die Zeit von Friedrich dem Großen – Rokoko-Kostüme, das macht Spaß. Links Enno Lenze und in lila Wieland Giebel.


Wie in jedem Jahr ist die Berichterstattung grandios. Wir bieten den Medien vorher schon Bilder, damit auf die Veranstaltung hin mobilisiert werden kann.

Sehr historisch, Rokoko vor der Ruine des Palastes der Republik, der gerade abgebrochen wird, weil dort das Schloss wieder hinkommt.

2009

Kaiserzeit. Da war viel los.

Zum Beispiel traf sich Kaiser Wilhelm II vor dem Roten Rathaus mit Rosa Luxemburg. In echt wird das wohl nicht passiert sein.

Albert Einstein bereitet sich auf ein Interview mit Roman vom rbb vor.

Wie immer bereiten wir gründlich vor und mit einer Broschüre oder einem Buch nach.

2010

Zwanzigerjahre – Goldene Zeiten. Wie immer bereiten wir gut visualisiertes Material für die Medien vor, diesmal im Berlin Story Salon.


Dies sind alles MitarbeiterInnen der Berlin Story. Von den Partys danach im Hof Unter den Linden 40 zwischen den beiden Läden der Berlin Story möchten wir hier lieber keine Fotos veröffentlicht.

Von wegen „Goldene Zeiten“. Praktikant Arthur aus Hong Kong wird probeweise von Max und Johannes zusammengeknüppelt.

2011

In der Arminiushalle feiern wir mit Bürgermeister Christian Hanke den 150. Geburtstag der Eingemeinung des Wedding nach Berlin. Industrielle berichten aus ihrer Zeit, der großen Zeit des Baus von Lokomotiven. Fortschritt kommt aus Berlin.

2011

Schwarzmarkt in der Nachkriegszeit in Berlin, Hauptstadt der Spione – MP Enno Lenze muss eingreifen.

Auf der Bühne berichten Sven Felix Kellerhoff und Bernd v. Kostka über ihr Buch „Hauptstadt der Spione„, erschienen im Berlin Story Verlag.

2012

775 Jahre Berlin. Die große Feier mit Darstellern und Veranstaltungen aus vielen Zeiten.

Wiederum sensationelle 90.000 Besucher kommen an diesem Wochenende ins Nikolaiviertel.